Für uns war es bereits vor Beginn des Wettkampfes eine kleine Sensation: Zum ersten Mal in der Geschichte des OHG war es uns in diesem Jahr gelungen, uns aufgrund unserer Mannschaftsleistung beim RB-Finale in Freiburg für das Landesfinale von Jugend trainiert für Olympia zu qualifizieren.
Ein Blick in das Meldeergebnis machte uns dabei Lust auf mehr, denn ohne krankheitsbedingte Ausfälle konnten wir uns in voller Mannschaftsstärke Hoffnung auf einen Podestplatz und damit auf das Bundesfinale in Berlin machen.
Und so fuhren wir gemeinsam mit den Athlet*innen vom Gymnasium am Romäusring (Villingen) mit dem Bus ins Nordbad nach Tübingen. Dort angekommen waren wir – verwöhnt durch die luxuriösen Schwimmbad-Räumlichkeiten in Freiburg – zunächst etwas ernüchtert. Denn die Ausstattung des Bades (sehr rutschige Startblöcke und Wenden, fehlende Wellenkillerleinen, wenig Platz, saunaähnliche Temperaturen) und die chaotische Organisation vor Ort fanden wir eines Landesfinales nicht würdig.
Doch die anfängliche Skepsis legte sich schnell, da Frau Wagner für unser Gejammer herzlich wenig Verständnis zeigte („Hirn jetzt aus und ab die Kirsche“) und uns mit Tonnen von Schokolade und Gummibärchen zu bestechen wusste.
Unsere Einzelstarts über die 50m-Strecken in allen vier Lagen verliefen durch die Bank bereits sehr vielversprechend. Dabei waren wir so schnell, dass wir vor Beginn der Staffeln nur fünf Sekunden hinter den favorisierten Konstanzern und Schwäbisch Gmündern auf Platz 3 in der Gesamtwertung lagen. Und unsere stärksten Disziplinen sollten erst noch kommen.
Hoch motiviert (auch durch einen unvergleichlichen Mannschaftsspirit, der insbesondere durch eine unserer Mannschaft zugehörigen Person hervorgerufen wurde – Außenstehende würden über diese Motivationsreden wohl eher unverständlich den Kopf schütteln) gelang es uns in der 4x50m Lagenstaffel in der Besetzung Lorenz, Davide, Linus und Mike dann völlig überraschend, den Konstanzern zwei Sekunden abzunehmen.
Bis hierhin lagen wir vor der abschließenden und alles entscheidenden 8x50m Freistilstaffel also nur noch drei Sekunden zurück. Und was nun folgte, war für uns Emotion pur: Wir schafften es tatsächlich, im Schnitt unter 30 Sekunden zu schwimmen und den Konstanzern nochmals zwei Sekunden abzunehmen.
Dies bedeutete in der Endabrechnung einen mehr als knappen dritten Platz im Landesfinale. Die anfängliche Enttäuschung über den um eine Sekunde verpassten zweiten Platz haben wir aber schnell überwunden und uns über einen tollen Wettkampf, schulfreien Tag und ein mega Team gefreut.
Der Tag endete wie er begonnen hatte: mit einer etwas unorganisierten und chaotischen Siegerehrung und einer sehr entspannten Busfahrt zurück nach Tuttlingen.
Wir freuen uns aufs nächste Jahr und auf viele neue Schwimmer*innen, die sich unserem Team anschließen möchte!
