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Die Deutsche Einheit: Spannende Live-Doku am OHG

Eine Geschichtsstunde besonderer Art erlebten die Schüler der Klassenstufe 9 des Otto-Hahn-Gymnasiums. Der Journalist und Diplom-Politologe Ingo Espenschied entführte die Schüler auf eine Zeitreise, die im Nachkriegs-Deutschland ihren Anfang nahm und bis zur Gegenwart reichte.

Mit einer Mischung aus Vortrag, Bildpräsentation und Videoausschnitten gelang es dem Geschichtsjournalisten, die Schüler 90 Minuten lang zu fesseln. Für die 14 bis 15-Jährigen sind die Geschehnisse um den „Fall der Mauer“ im wahrsten Sinne des Wortes bereits „Geschichte“.

Umso spannender war es für sie zu sehen, wie sich die Dinge entwickelt haben: Die Gründung der BRD mit dem Grundgesetz im Jahr 1949, die Entstehung der sozialistischen DDR, der Bau der Berliner Mauer, die Studentenbewegung, die neue Ostpolitik unter Willy Brandt, die sog. Perestroika unter Michail Gorbatschow, die Solidarnosc-Bewegung in Polen und schließlich die Öffnung der innerdeutschen Grenze im Jahr 1989. Besonderes Interesse fanden die Videosequenzen, die manche legendären Szenen der jüngsten deutschen Geschichte zeigten: Die Lüge Walter Ulbrichts 1961 („Niemand hat vor eine Mauer zu bauen“), der Besuch Erich Honeckers in Bonn 1987, die Montagsdemos 1989 in Leipzig, der berühmteste Halbsatz eines deutschen Politikers (Hans-Dietrich Genscher in der Prager Botschaft an die geflüchteten DDR-Bürger: „...darf ich Ihnen mitteilen, dass heute Ihre Ausreise...“, ohrenbetäubender Jubel) und schließlich die bewegenden Bilder der Grenzöffnung an der Bornholmer Straße in Berlin.

Im Jahr 1990 wurde aus dem Motto der DDR-Bürgerbewegung „Wir sind das Volk“ der Wunsch: „Wir sind ein Volk“. Nach der Zustimmung der Weltmächte (Zwei-plus-Vier-Vertrag von 1990) war der Weg zur deutschen Einheit frei.

Das Schlussfazit des Referenten bestand in der Erkenntnis, dass die deutsche Einheit ein wichtiger Schritt darstellt auf dem Weg zur europäischen Einheit, und umgekehrt: Die deutsche Einheit macht nur Sinn in einem geeinten Europa. Die Schüler hatten am Ende ausgiebig Gelegenheit zu Rückfragen. Das Projekt wurde begleitet und unterstützt von der Konrad-Adenauer-Stiftung.