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Zeitzeugengespräch mit Amos Fröhlich

Am Mittwoch, 26. September 2018 hatten die Schülerinnen und Schüler der Kursstufe die Gelegenheit, aus dem Leben von Amos Fröhlich zu hören und ihm als Zeitzeugen Fragen zu stellen.

Amos Fröhlich wurde 1930 als Walter Fröhlich geboren und lebte bis 1938 mit seiner Familie in Tuttlingen. Er besuchte hier den Kindergarten und die Schule. Die Familie Fröhlich fühlte sich grundsätzlich wohl in Tuttlingen, beobachtete aber die politische Entwicklung mit großer Sorge, vor allem nach der Machtübertragung auf Hitler. Die zunehmende Entrechtung der jüdischen Bevölkerung unter der NS-Diktatur, einhergehend mit brutalen Ausschreitungen, ließ sie schließlich die Entscheidung treffen, Deutschland zu verlassen, um sich gemeinsam in Palästina ein neues, sicheres Leben aufzubauen. Die Flucht 1938 gelang.

Einige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte Amos Fröhlich trotz vielen Bedenken von Freunden zum Studium nach Deutschland zurück, auch seine Eltern pflegten Kontakte nach Deutschland und besuchten auch Tuttlingen immer wieder.

Herr Fröhlich gewährte den Schülerinnen und Schüler Einblick in sein bewegtes Leben, schilderte seine Kindheit in Tuttlingen und berichtete vom Leben in Israel.

Die Fragen der Schülerinnen und Schüler zeigten ein großes Interesse an den persönlichen Erlebnissen der Familie Fröhlich, aber auch eine Besorgnis über die angespannte Situation heutzutage, insbesondere das Wiedererstarken antisemitischer Ressentiments in Teilen der Bevölkerung. Herr Fröhlich ermutigte die Kursstufenschüler die deutsche Vergangenheit nicht zu vergessen und sich für ein friedliches und tolerantes Miteinander in Deutschland einzusetzen.